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Sternsingenprojekte

Ein Mädchenheim für junge Schülerinnen

Eines der vielen Projekte, welches mit der Aktion Sternsingen unterstützt wird, befindet sich in Kitu, im Nordosten von Kenia. Der Josefs-Missionar Adolf Pöll aus Passeier lebt hier seit über 15 Jahren und setzt sich für die Menschen vor Ort ein.
Eine große Herausforderung in Kitu ist die Schulbildung. Es gibt zwar Grund-, Mittel- und Oberschulen, allerdings nehmen es viele Familien mit dem Schulbesuch ihrer Kinder nicht so ernst. Viele Kinder besuchen erst mit über zehn Jahren die Schule, viele müssen arbeiten und viele Mädchen werden früh verheiratet, werden Opfer von Vergewaltigung und sogar verpflichtet, ihre Peiniger zu heiraten. So haben sie oft keine Möglichkeit eine Schule zu besuchen. Ein weiteres Problem ist häufig auch der lange Schulweg, den viele Kinder auf sich nehmen müssen.

Um dies zu ändern, hatte Pater Adolf Pöll vor einigen Jahren die Idee, ein Mädchenheim zu bauen. Für die Umsetzung dieses Projektes bekam er Unterstützung vom Südtiroler Hilfsverein Servus e. V. Der Verein wird von Gitti Erckert Kuntner geleitet und unterstützt mithilfe von Spendengeldern sorgfältig ausgewählte Projekte. Dabei wird großes Augenmerk auf die Nachhaltigkeit und die Transparenz der Projekte sowie auf den persönlichen Kontakt zu jenen Menschen, die das ausgewählte Projekt vorantreiben, gelegt.
Dem Verein Servus e. V. gelang es durch verschiedene Benefizveranstaltungen, durch die Unterstützung der Stiftung Südtiroler Sparkasse und dem Land Südtirol, Beiträge zu sammeln, um den Bau des Mädchenheims realisieren zu können. Ein Teil des Spendengeldes kam auch von der Aktion Sternsingen der Katholischen Jungschar Südtirols.

Das Mädchenheim wurde 2015 fertiggestellt und bietet heute Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren, unabhängig von ihrer religiösen Einstellung, eine sichere Unterkunft. Im Gebiet der Missionsstation von Pater Adolf Päll leben nämlich verschiedene Bevölkerungsgruppen zusammen: Neben den alten Siedlern islamischer Religion (Bajun, Swahili, Waata, Waboni, Pokomo, Orma und Waradei), kamen in den 1960er Jahren, verstärkt aber seit 1990, Siedler mit christlichen Glauben aus Zentralkenia. Grundsätzlich kann man sagen, dass „die katholischen Familien sich mehr für die Schulbildung interessieren. Hingegen für die muslimischen Familien ist die Koranschule sehr wichtig. Diese Einstellung ändert sich so langsam, da viele Familien jetzt auch verstehen, dass die schulische Ausbildung – gerade den Mädchen – für die Zukunft eine Selbstständigkeit und Unabhängigkeit gibt. Ihre allgemeine Lebenssituation wird somit erheblich verbessert“, sagt Gitti Erckert Kuntner.