Was ist der Kinderlandtag?
Das Projekt der Katholischen Jungschar Südtirols gemeinsam mit dem Südtiroler Landtag gibt Kindern die Möglichkeit, Politik selbst zu erleben und Erfahrungen zu machen, wie es so ist, wenn man nach der eigenen Meinung gefragt wird. Der Kinderlandtag wird normalerweise alle zwei Jahre durchgeführt, wurde aufgrund der Pandemie aber auf 2022 verschoben.
Wann und wie findet der 5. Südtiroler Kinderlandtag statt?
Der Kinderlandtag findet 2022 bereits zum 5. Mal statt. Diese Jubiläumsausgabe wird anders ablaufen als bisher: Von Mai bis Ende Oktober 2022 setzen die angemeldeten Gruppen die Projekte vor Ort um und werden von der Projektgruppe des Kinderlandtags unterstützt. Größere Projekte werden von einem Filmteam begleitet, kleinere werden fotografisch festgehalten. Am Freitag, 18. November 2022 sind alle Gruppen, welche Projekte umgesetzt haben sowie alle Interessierten, eingeladen, in den Landtag zu kommen. Anhand eines Filmes und Fotos werden die Projekte vorgestellt und gezeigt, was erreicht wurde. Die Kinder und die Politiker:innen können von der Umsetzung und von weiteren Projekten erzählen und treten in Austausch. Die Politiker:innen erhalten außerdem Patenschaften über weitere Projekte/Anliegen der Kinder, für das sie sich in der Politik bestmöglich einsetzen sollen. Durch einen „Vertrag“ zwischen den Kindern und dem oder der Politiker:in wird die Patenschaft symbolisch festgehalten.
Dauer der Umsetzung: Von Mai bis Ende Oktober 2022 werden die Projekte vor Ort umgesetzt.
Anmeldefrist: Bis 30. September können sich interessierte Schulklassen und Gruppen anmelden.
Weitere Formulare: Übersicht_Projekte vor Ort I Datenschutz_Kinderlandtag_2022
Abschlussveranstaltung: 27. Januar 2023 im Landtagsgebäude in Bozen.
Kontakt: kinderlandtag@jungschar.it
Um welche Projekte handelt es sich?
Gemeinsam mit den Referentinnen der Projektgruppe des Kinderlandtags haben sich Kinder von Jungschar- und Minigruppen sie sich mit den Ergebnissen der vergangenen vier Ausgaben des Kinderlandtags beschäftigt. Die Kinder haben sich anschließend partizipativ für konkrete Ideen entschieden und Projekte erarbeitet, die vor Ort umsetzbar sind. Schulklassen und Gruppen, die mitmachen möchten, können ein Projekt aus der Liste aussuchen und sich dafür anmelden.
Übersicht_Projekte vor Ort
Welche Ziele hat der 5. Südtiroler Kinderlandtag?
• Kinder und Jugendliche sollen durch die direkte Umsetzung von Projekten erfahren, was Partizipation und Selbstwirksamkeit wirklich sind.
• Kinder werden selbsttätig und aktiv: Sie erarbeiten und suchen Projekte selbst aus und setzen diese konkret vor Ort um.
• Die Politiker:innen (Landtagsabgeordnete und Landesregierung) übernehmen die Patenschaft für größere Projekte/Anliegen und setzen sich bestmöglich im Landtag dafür ein.
Wer kann alles mitmachen?
• Kinder- und Jugendgruppen aller Vereine und Organisationen
• Schulklassen der Grund -und Mittelschulen
• Gruppen von Betreuungseinrichtungen
Um welche Themen geht es beim Kinderlandtag?
Die Themen, die beim 5. Südtiroler Kinderlandtag behandelt werden, sind Themen und Ergebnisse, die bei den vergangenen vier Ausgaben des Kinderlandtags entstanden sind. Die Kinder haben Maßnahmen und Projekte zu Themen wie Umwelt, Gesundheit, Inklusion, Familie und viele mehr erarbeitet. Die verschiedenen Themenbereiche sind an die Kinderrechte angelehnt.
Warum ist der Kinderlandtag wichtig?
Die UN-Kinderrechte gelten als Grundlage des Südtiroler Kinderlandtags. Die Konvention über die Rechte des Kindes wurde am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen einstimmig angenommen und 1991 in Italien ratifiziert. Eines der vier Grundprinzipien der Konvention ist die Achtung der Meinung des Kindes; Kinder sollen ihre Meinung frei äußern können, bei Erwachsenen Gehör finden und ihrem Alter entsprechend an Entscheidungen beteiligt werden (Artikel 12): „Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, und berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife.“ Das Prinzip des Kinderlandtags formuliert sich darin, Demokratie, Mitbestimmung und Verantwortung unmittelbar zu erfahren und zu praktizieren. Auf diese Art und Weise werden Kinder in demokratische Prozesse integriert. Demokratie soll Kindern nicht als abstrakter und entfernter Prozess vermittelt werden, der keine Anschlussfähigkeit an ihre eigene Lebenswirklichkeit aufweist, sondern für Kinder erfahrbar werden. Demokratie beginnt nicht bei der Theorie, sondern durch die Erfahrung, dass es unterschiedliche Versionen von Wirklichkeiten gibt, wobei die Pluralität eine Chance ist; Pluralität im Sinne von Unterschiede in Nationalität oder Geschlecht, aber auch zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Erst diese Art der politischen Bildung und Erfahrbarkeit von Demokratie ermöglicht die Entwicklung von Kindern zu interessierten Jugendlichen und dann zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern. Im Mittelpunkt des Kinderlandtags ist die Beteiligung der jungen Südtiroler:innen an den sie betreffenden Entscheidungen. Kinder und Jugendliche sind Expertinnen und Experten in eigener Sache. Sie können viel dazu beitragen, ihr Lebensumfeld kind- und jugendgerechter zu gestalten und Fehlplanungen zu vermeiden. Die Katholische Jungschar versteht Beteiligung in dem Sinne, dass Kinder eigenständig und selbsttätig agieren können. Erwachsene sollen Kinder unterstützen und sie in ihrem Tun stärken.
Zusammenarbeit mit
– Südtiroler Landtag
– Kinder- und Jugendanwaltschaft
– Gleichstellungsrätin – Geschäftsstelle Südtiroler Monitoringausschuss
– Deutsches, Ladinisches und Italienisches Schulamt
– Südtiroler Jugendring
Gefördert von
– Amt für Jugendarbeit
– Land Südtirol