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Sternsingenprojekte

Inuka – Ein Projekt für Kinder mit Beeinträchtigung

„Inuka“ – so nennt sich ein Rehabilitationszentrum in Tansania, welches sich um Kinder mit Beeinträchtigung kümmert. Es ist ein Projekt, welches von der Katholischen Jungschar Südtirols mit Spendengeldern der Aktion Sternsingen unterstützt wird.

Das Zentrum wurde 2009 in Wanging‘ ombe im Süden von Tansania errichtet. Ziel war es Kinder mit Beeinträchtigung in ihrer Entwicklung zu unterstützen, ihnen die Möglichkeit zu geben mit Gleichaltrigen zu spielen und ihnen eine physiotherapeutische Behandlung anzubieten.

Zu Beginn hatte das Zentrum eine Aufnahmekapazität von 25 Kindern. In den darauffolgenden Jahren wurde das Zentrum erweitert; 2012 wurde ein zweites großes Rehabilitationszentrum eröffnet mit einem angeschlossenen Aufnahmezentrum für Mütter. Schon im ersten Jahr konnten über 300 Kinder unterstützt werden. Auch in den umliegenden Dörfern wurden sechs kleine Rehabilitationszentren gebaut, in denen mehrere 100 Kinder betreut werden.

Zur Lebenssituation von Menschen mit Beeinträchtigung

Die Situation von Menschen mit Beeinträchtigung in Tansania ist sehr schwierig. Im Land gibt es ca. 3,5 Millionen Menschen mit Beeinträchtigung. Viele von ihnen leben in Armut, werden ausgegrenzt. Körperliche Behinderungen gelten in der Regel als Strafe für Verfehlungen der Eltern. Deshalb verstecken viele Eltern ihre Kinder oder töten sie gleich nach der Geburt. Die meisten Kinder mit Beeinträchtigung haben keine Chance auf ein menschenwürdiges Leben und nur wenige von ihnen besuchen eine Schule. Zentren wie „Inuka“ versuchen ein Zeichen zu setzen und auch diesen Kindern eine Chance zu geben. Im Zentrum selbst arbeiten Psychologen mit den Eltern und vermitteln ihnen, dass eine Behinderung keine Strafe darstellt. Es werden zudem Treffen für betroffen Eltern organisiert, damit sich die Eltern gegenseitig austauschen und unterstützen können.

Da es in Tansania nur eine Physiotherapieschule gibt, welche ca. 30 Therapeutinnen und Therapeuten ausbildet, bildet auch das Rehabilitationszentrum Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sowie Fachkräfte aus, die mit den Kindern arbeiten. Zusätzlich werden Lehrkräfte aus- und weitergebildet. Sie kümmern sich um die Eingliederung der betroffenen Kinder in den öffentlichen Schulen.

Haki Sara – gleiche Rechte

2016 wurde im Zentrum ein neues Projekt namens „Haki Sawa“ ins Leben gerufen. Mit dieser Initiative sollen die Therapiemöglichkeiten im Zentrum erweitert werden. Auch das Personal soll weiter ausgebildet und geschult werden. Außerdem sollen in den nächsten Monaten neue Therapeutinnen und Therapeuten angestellt, ein Generator und weitere Therapie-Gegenstände gekauft werden. Das Hauptziel ist es, die Therapeutinnen und Therapeuten zu ermächtigen auch sehr schwere Krankheitsbilder zu behandeln. Das Zentrum „Inuka“ arbeitet in dieser Angelegenheit mit den Universitäten „La Sapienza“ in Rom, jener von Morogoro und von Iringa zusammen.